Anna

Australia 2012 in den nassen Sand geschrieben

Ich kann es gar nicht glauben, dass dieses halbe Jahr schon herum ist. Mir kommt es so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich mich in Frankfurt von meinen Eltern verabschiedet habe und mit den Anderen 25 Stunden im Flugzeug verbrachte.

Wenn ich an die ersten Wochen zurück denke, dann bin ich schon auch ein bisschen stolz auf mich. Noch vor ein paar Jahren hätte ich niemandem geglaubt, der mir diese 5 Monate Down Under vorhergesagt hätte. Ja, der erste Monat war sehr hart für mich. Ich hatte Heimweh, keine Freunde und alles war einfach soooo anders.

Ab dem zweiten Monat dann wurde alles irgendwie besser. Ich fing an mich mit Freunden zu treffen, auch weil jetzt die Sonne ein bisschen öfter heraus kam und hatte einfach mehr Spaß so ohne Heimweh. Ich fing an meine australischen Eltern als meine Eltern zu bezeichnen und fühlte mich richtig wohl bei ihnen. Wir unternahmen zwar nicht besonders viel mit der Familie, weil meine Gasteltern den ganzen Tag arbeiten mussten, aber mit meinem großen Bruder kam ich so gut klar, dass er mich mitnahm zu seinen Freunden und wenn er zum Beispiel nach Adelaide in die Stadt fuhr.

Auch in der australischen Schule kam ich ziemlich gut klar. Ich fand eine fest Clique, mit denen ich immer noch fast jeden Tag Kontakt halte, was mir auch total wichtig ist. Wir wuchsen einfach so zusammen! Als ein neuer Lehrer an unsere Schule kam, dachte er, dass ich schon immer in dieser Klasse gewesen bin und nicht erst seit 3 Monaten.

Mit den sonnigen Monaten kam dann leider auch die Abreise schon immer näher, doch ich versuchte einfach nicht zu sehr daran zu denken und die Tage und Wochen noch zu genießen. Das klappte auch eigentlich ziemlich gut. So gut, dass meine Eltern sich schon beschwerten, dass ich mich kaum noch melden würde… Am Anfang brauchte ich sie und den Kontakt zu ihnen wirklich sehr. Ich habe immer auf den Sonntag gewartet um mit Ihnen zu sprechen. Das hörte dann aber auch auf. Ich vergaß sie sogar manchmal ganz… Zum Glück haben meine Eltern totales Verständnis dafür und auch jetzt, wo ich schon ein paar Wochen wieder zuhause bin, helfen sie mir diese ganzen Eindrücke zu verarbeiten.

Mit das Schönste war der Trip mit SCCE nach Queensland. Das war einfach exakt das Australien von dem man träumt und an das man dauernd denkt. Es gab Palmen überall, warme Sommerabende und Straßenkünstler. Die komplette Gruppe und die Betreuer haben sich ziemlich gut verstanden und ich glaube, gerade für diejenigen, bei denen die Abreise immer näher kam, war es glaube ich ein super Abschluss.

Ich kann nur sagen, dass es die schönsten 5 Monate überhaupt waren. Ich liebe meine australische Familie über alles und ich würde immer wieder dort hin fliegen. Ich kann es jedem nur empfehlen. Seid mutig und wagt das Abenteuer. Es gibt nichts Schöneres als zu erleben, wie man überall auf der Welt Anschluss findet und sich etwas ganz Eigenes aufbaut. Ohne die Hilfe der deutschen Eltern, die einen immer beschützen und alles Böse fernhalten.

Traut euch!