Das Schulsystem in Neuseeland
Neuseeland ist perfekt für einen Schüler:innenaustausch: freundliche Menschen, atemberaubende Natur und ein Top-Schulsystem, das auch noch Spaß macht.
Generell wird an neuseeländischen Schulen viel Wert auf individuelle Förderung gelegt, was sich zum Beispiel in den zahlreichen Wahlfächern widerspiegelt. Außerdem steht ein respektvoller, freundlicher Umgang miteinander und mit den Lehrer:innen im Vordergrund. Viele Aktivitäten fördern dies. Zudem ist das Tragen von Schuluniformen in fast allen staatlichen und vielen Privatschulen Pflicht, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und mögliche soziale Unterschiede nicht an der Kleidung erkennbar werden zu lassen.
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Unterricht in Neuseeland und PISA-Ergebnisse
Nach der Primary School, der Grundschule, besuchen die Schüler:innen die Sekundarstufe, welche die Klassen 9 bis 13 umfasst. In Neuseeland werden diese Schulen High Schools, Colleges oder Area Schools genannt und sind Gesamt- sowie Ganztagsschulen. Nach Abschluss der High School haben Schüler das NCEA Level 3 (National Certificate of Educational Achievement) erreicht, welches dem Abitur ähnlich ist und zum Studium berechtigt.
Natürlich ist auch in Neuseeland das bekannte PISA-Ranking (Programme for International Student Assessment) eine wichtige Messgröße für die Entwicklung des neuseeländischen Bildungssystems. Die Ergebnisse haben dazu beigetragen, die Stärken und Schwächen des neuseeländischen Bildungssystems zu identifizieren. Sie haben auch dazu beigetragen, Bildungspolitik und -praxis zu optimieren, da das Land bestrebt ist, die Qualität und Zugänglichkeit der Bildung zu verbessern. Diese Bemühungen umfassen die Einführung inklusiver Bildungspraktiken, die Unterstützung von Schüler:innen mit besonderen Bedürfnissen und die Anpassung des Lehrplans, um die Leistung in den wichtigsten Bereichen zu steigern.
Inklusion im neuseeländischen Bildungssystem
Im neuseeländischen Schulsystem wird Inklusion als ein wichtiger Aspekt der Bildung angesehen. Das Land hat sich verpflichtet, Schüler:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten eine qualitativ hochwertige Bildung zu bieten. Inklusion bedeutet, dass Schüler:innen mit Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen in regulären Schulen unterrichtet werden, wenn dies möglich ist. Es gibt spezialisierte Ressourcenzentren und Lehrer:innen, die darauf spezialisiert sind, Schüler:innen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen und individuelle Bildungspläne zu entwickeln. Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Schüler:innen die gleichen Bildungschancen haben.
Kosten des Schulbesuchs
In Neuseeland ist der Schulbesuch für neuseeländische Staatsbürger:innen und ständige Einwohner:innen in öffentlichen Schulen üblicherweise kostenlos. Allerdings können zusätzliche Kosten für Schuluniformen, Schulmaterialien, Exkursionen und außerschulische Aktivitäten anfallen.
Für internationale Schüler:innen fallen hingegen Schulgebühren an. Diese Gebühren variieren je nach Schule, Schulstufe und Standort. Unsere Expert:innen beraten dich und deine Eltern gern ausführlicher hierzu.
Destinationen in Neuseeland
Schuljahresbeginn und sogenannte Terms
Das Schuljahr ist in Neuseeland, anders als in Deutschland, in vier »Terms« unterteilt.
- Der erste Term startet in der Regel Ende Januar und geht bis Mitte April
- Danach folgt der zweite Term bis Ende Juni
- Mitte Juli geht es dann mit dem dritten Term weiter, der bis Ende September dauert
- Anfang Oktober bis Ende November/Anfang Dezember folgt der vierte und letzte Term, in dem auch die Prüfungen geschrieben werden
Zwischen den Terms hast du jeweils ca. 2 Wochen frei und im Dezember und Januar sind die großen Ferien mit 6-7 Wochen.
Möglicher Ablauf eines Schultags während deines Auslandsjahrs
Wenn du nicht in unmittelbarer Nähe der Schule wohnst, fährst du in der Regel mit dem Schulbus, der in ländlichen Regionen jeden Morgen eine bestimmte Route abfährt und alle Schüler:innen einer Region einsammelt. Anders als bei uns startet die Schule erst gegen 9 Uhr und endet um 15 Uhr. Eine Unterrichtsstunde dauert zwischen 45 und 55 Minuten. Die Länge der Unterrichtseinheit legt jede Schule selbst fest. Oft ist es so, dass die Stunden am Vormittag länger dauern und zum Nachmittag hin kürzer werden.
An den meisten Schulen findet eine etwas längere Pause gegen 10:30 Uhr statt, gegen 12:30 Uhr folgt dann eine einstündige Mittagspause, für die du dir in der Regel eine Kleinigkeit zu essen von zuhause mitbringst. In jeder Schule gibt es aber auch eine Cafeteria und einen Kiosk, wo man sich Snacks und warme Mahlzeiten kaufen kann.
Kurssystem und Unterrichtsgestaltung
An den weiterführenden Schulen wird im Kurssystem unterrichtet. Das heißt, du belegst verschiedene Kurse und hast keinen Unterricht in einem festen Klassenverband. Zwischen 10 und 20 Schüler:innen bilden einen Kurs.
Frontalunterricht findest du eher selten in Neuseeland, stattdessen sollen die Schüler:innen sich die Problemlösung und den Stoff selbst oder in kleinen Gruppen erarbeiten. Auch Hausaufgaben gibt es nur wenig und in vielen Fächern gar nicht. Daher haben viele Austauschschüler:innen den Eindruck, relativ viel Freizeit zu haben. Wenn du bestimmte künstlerische Fächer oder Sportarten belegt hast, kann es sein, dass diese am späteren Nachmittag angeboten werden. Dann verweilst du noch etwas länger auf dem Campus.
Pflichtfächer, Wahlfächer und besondere Fächer in Neuseeland
Bei deinem Schüleraustausch in Neuseeland wirst du in den klassischen Fächern wie Englisch, Fremdsprachen, Mathe, Sport, Sozialkunde, Kunst, Technik und Naturwissenschaften unterrichtet. Um deinen Stundenplan zu füllen, hast du die Wahl zwischen 3 und 4 Wahlfächern. Hier hast du die einzigartige Möglichkeit, Fächer nach deinen Stärken und Interessen auszuwählen und solche, die dir an deiner Heimatschule gar nicht geboten werden – zum Beispiel:
- Grafikdesign
- Kochen
- Modedesign
- Outdoor Education
- Schauspiel
- Tanzen
- Tourismus
- Werken
- Zeichnen
Egal für welche und wie viele Fächer du dich entscheidest, du kannst in Neuseeland auf deinem eigenen Leistungsniveau lernen. In Fächern, in denen du gut bist, darfst du in die nächst höhrere Jahrgangsstufe. Fächer, die dir nicht so leicht fallen, kannst du meist in einen niedrigeren Jahrgang. Für dich bedeutet das optimale Lernbedingungen in jedem Fach – aber natürlich solltest du hier auch auf die Einschätzung deiner Lehrer:innen vertrauen.
Darüber hinaus wird viel Wert auf die Ausbildung und Förderung von sportlichen und musischen Fähigkeiten sowie Kreativität, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein gelegt. Aus diesem Grund bieten viele Schulen u. a. das Unterrichtsfach »Outdoor Education« (Erlebnispädagogik) an.
Das Fach »Outdoor Education«
Bei diesem Wahlfach handelt es sich um ein ganzheitliches Unterrichtskonzept, das deine persönliche Entwicklung und Sozialkompetenz ausbauen soll. Im Klassenraum lernst du die Grundfähigkeiten, die du dann in der freien Natur praktisch erprobst. Bei jahreszeitabhängigen Aktivitäten wie Kajak-, Ski- und Mountainbikefahren oder Segeln lernst du außerdem eine Menge über die Natur und Landschaft in Neuseeland.
Viele neuseeländische Schulen gehören zum Verbund ODENZ (Outdoor Education New Zealand) und bieten in Folge dessen dieses spezielle Unterrichtsfach an.
Pflege der Maori-Kultur
Eine weitere Besonderheit, die es nur in Neuseeland gibt, ist der Unterricht im Fach Maori. Hier erlernen die Schüler:innen die Sprache, Kultur, Bräuche und Traditionen der Ureinwohner:innen Neuseelands, den Maoris. Wöchentliches Singen, Gebete sprechen und auch das Flechten von Armbändern aus Palmenblättern gehört zu deinem neuen Alltag, wenn es dich in den Bann der polynesischen Sprache zieht.
In der Maorikultur gehören Gastfreundschaft und Toleranz gegenüber anderen einfach dazu und genau das macht den Unterricht so spannend, denn man wird von der ersten Minute an »in die Familie aufgenommen«.
Prüfungen und Noten
Am Ende des Schuljahres finden die Jahresendprüfungen statt, zwischendurch gibt es, anders als bei uns, keine Klausuren. Da man in Neuseeland jedoch sehr stark auf die individuellen Stärken und Schwächen der Schüler:innen eingeht, fallen unterjährig oft Zwischenklausuren, Tests, Referate oder Projekte an. Internationale Schüler:innen, die keine Examina schreiben wollen, haben bereits ab Anfang November frei. Für alle Internationals gibt es in dieser Zeit das End-of-Year-Programme, welches aus vielen Tagesausflügen, Wassersport, kulturellen Aktivitäten sowie Mathe- und Englischunterricht besteht. Als Highlight wird aber auch eine mehrtägige Reise gemacht, bei der es oft in die nahegelegenen Nationalparks geht und ihr unter freiem Himmel schlafen werdet. Zudem werden in dieser Zeit optionale Reisen durch Jugendreiseveranstalter angeboten und auch die Fiji-Tour, wohle eines der Highlights unseres Neuseeland Select Programmes!
Was ist anders am neuseeländischen Bildungssystem?
Jetzt hast du schon einen ersten Eindruck vom neuseeländischen Bildungssystem erhalten können. Nachfolgend haben wir dir zusätzlich noch einmal einige Aspekte kurz zusammengestellt, bei denen sich die Schule in Neuseeland von den Bildungseinrichtungen in Deutschland unterscheidet.
Form Class:
Alle Schüler:innen einer Jahrgangsstufe werden in sogenannte Form Classes eingeteilt. Da es in der Oberstufe keinen festen Klassenverband gibt, wird jede:r Schüler:in einem Kurs zugeteilt. In dieser Klassenformation müssen sich alle Schüler:innen einmal am Tag versammeln, damit die Lehrer:innen die Anwesenheit der Schüler:innen prüfen können.
The Assembly:
Fast jede Schule führt einmal wöchentlich eine Assembly, eine Schulversammlung, durch, zu der sich alle Schüler:innen, Lehrer:innen und Angestellten der Schule in der Aula versammeln. In diesem Rahmen werden Neuigkeiten, Veranstaltungen und Termine mitgeteilt.
Campus:
Fast jede Schule führt einmal wöchentlich eine Assembly, eine Schulversammlung, durch, zu der sich alle Schüler:innen, Lehrer:innen und Angestellten der Schule in der Aula versammeln. In diesem Rahmen werden Neuigkeiten, Veranstaltungen und Termine mitgeteilt.
Schulfahrten:
Während des Schuljahres werden oft Ausflüge in die Umgebung in Form eines Wandertages oder einer Schulexkursion durchgeführt, manchmal mit Übernachtung vor Ort. Für die Schulfahrten werden geringe Gebühren erhoben.
Die Prom:
Wie in Amerika auch, finden an neuseeländischen Schulen Jahresabschlussbälle statt. An manchen Schulen werden sie für die Jahrgangsstufen 12 & 13 ausgerichtet, an anderen wird der Ball nur für die letzte Klassenstufe, also Year 13, durchgeführt. Meistens findet die Prom vor den term holidays im Juni oder kurz danach im Juli statt.
FAQs – Häufig gestellte Fragen zum neuseeländischen Bildungssystem
Das neuseeländische Schulsystem ist in Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule und Hochschulbildung unterteilt. Die Grundschulstufen reichen von Jahr 1 bis Jahr 8 und die weiterführende Schule umfasst Jahr 9 bis Jahr 13.
Schuluniformen sind in den meisten neuseeländischen Schulen üblich und tragen zur Schaffung eines einheitlichen Erscheinungsbilds bei. Sie haben mehrere Zwecke, darunter die Förderung von Gleichheit, da alle Schüler:innen unabhängig von ihrer finanziellen Situation in der gleichen Kleidung erscheinen. Darüber hinaus fördern sie ein Gemeinschaftsgefühl und ein Zugehörigkeitsgefühl zur Schule. Die genauen Uniformrichtlinien können von Schule zu Schule variieren, was bedeutet, dass jede Schule ihre eigenen Farben und Designs für die Schuluniform festlegt. Dies ermöglicht es den Schulen, ihre eigene Identität zu präsentieren und gleichzeitig die Einhaltung grundlegender Uniformstandards sicherzustellen.
In Neuseeland sind Sport und außerschulische Aktivitäten äußerst beliebt und spielen eine bedeutende Rolle im Schulleben. Schulsportarten wie Rugby, Cricket und Netball sind in der gesamten Nation weit verbreitet und genießen eine leidenschaftliche Anhänger:innenschaft. Diese Sportarten bieten den Schüler:innen nicht nur körperliche Aktivität und Wettbewerb, sondern fördern auch Teamarbeit und Gemeinschaft. Neben Schulsport gibt es eine Vielzahl von kulturellen Aktivitäten und Wettbewerben, darunter Musik, Theater, Kunst und Debatten, bei denen Schüler:innen ihre Talente und Interessen weiterentwickeln können. Diese außerschulischen Aktivitäten tragen zur umfassenden Entwicklung der Schüler:innen bei und bereichern ihr schulisches Leben.