High School-Leben in den USA, Kanada und anderen Ländern

Lela SachsGeschätzte Lesezeit 8 min.
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High School-Alltag | Travel-Tipps High School

Die Erfahrung, ausländische High School-Luft zu schnuppern, ist einmalig! In deiner neuen Schule triffst du auf Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, aber alle vereint der famose "High School Spirit".

Der besondere Spirit an der High School

Hinter dem Begriff versteckt sich ein unheimlich starkes Gemeinschaftsgefühl, das neben dem Unterricht vor allem in Sportveranstaltungen ausgelebt wird. Jeder Beteiligte trägt Kleidung und Schmuck in den Schulfarben, um seine Zugehörigkeit zu demonstrieren und bis in die letzten Reihen der Zuschauer:innentribünen wird geklatscht und gecheert.

Abgesehen davon hat natürlich jede Schule trotzdem ihren eigenen Charakter. Auch die Größe kann von ein paar hundert Schüler:innen bis zu über tausend variieren. Mit dem Fahrrad zu fahren oder zu Fuß zu gehen ist für gewöhnlich nicht die gängige Art, um zur Schule zu kommen; oft fahren die Eltern ihre Kinder mit dem Auto oder die Schüler:innen fahren mit dem Schulbus zur Schule. Der öffentliche Bus wird meist nur genommen, wenn es nicht anders geht.

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Dein Sprung ins kalte Wasser

Wenn du bei deinem Schüleraustausch zum ersten Mal zu deiner neuen Schule kommst, wirst du sicher sehr aufgeregt sein, dich vielleicht auch ein wenig unsicher fühlen unter den ganzen fremden Jugendlichen. Das ist ganz normal und geht jedem so, der gerade die Schule wechselt! In Amerika werden dir zumindest die langen Gänge mit den Spinden aus diversen High School-Filmen bekannt vorkommen.

Zum Start wirst du dich sicher im Sekretariat melden müssen oder im Büro eines bestimmten Lehrers bzw. einer Lehrerin, der oder die dir eine kleine Einführung gibt und dich wahrscheinlich über den Stundenplan informiert. Wenn du den Raum nicht findest, musst du einfach einen Schüler oder eine Schülerin fragen. Normalerweise wirst du nicht sofort angesprochen werden, aber wenn du einen Schritt auf deine neuen Mitschüler:innen zumachst, wirst du bestimmt eine nette Antwort erhalten.

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Der Unterricht an deiner neuen Schule

Welche Klasse wirst du besuchen? Welche Fächer wirst du haben? Das werden wohl die zwei Fragen sein, die du dir vor deinem ersten Schultag im Ausland am häufigsten stellen wirst. Da in den Ländern, in denen ein High School-Aufenthalt möglich ist, das Schulsystem meist aus einem Kurssystem besteht, wirst du je nach Land und Schule unterschiedlich große Freiheiten haben, dir deinen eigenen Stundenplan zusammenzustellen. Es kann dir passieren, dass du diverse exotische Fächer zur Auswahl hast, die du aus Deutschland gar nicht kennst. Oder dass du einige Kurse belegst, in denen das Alter der Schüler:innen variiert.

Die Einstufung in das richtige Level wird wahrscheinlich ein:e Lehrer:in vor Ort vornehmen. Hilfreich sind dabei deine Leistungsnachweise der zuletzt abgeschlossenen Jahrgangsstufe in Deutschland. Eventuell musst du auch darauf achten, Fächer zu wählen, die dir nach deiner Rückkehr nach Deutschland von deiner Schule angerechnet werden – bitte bespreche dich hierzu mit deiner Schule in Deutschland. Du solltest unbedingt im Blick behalten, dass manche Fächer, z. B. romanische Sprachen, in vielen Ländern eher selten angeboten werden.

Zusammenstellung des Stundenplans und Knüpfen neuer Kontakte

Ansonsten kannst du dir beim Zusammenstellen deines Stundenplans aber von den Lehrer:innen helfen lassen, die dir zusätzliche Infos über Kurse und Lehrinhalte geben können. Manchmal ist ein bestimmter Lehrplan Vorschrift, der wenig bis keine individuellen Entscheidungen erlaubt, aber in den meisten Ländern wird es einen Pool mit einer Hand voll Wahlpflichtfächern geben, aus dem du auswählen kannst. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich nicht nur auf Noten versteifst, sondern auch mal »exotische« Fächer belegst, die es in Deutschland nicht als Unterrichtsfach gibt! Auch der Schultag an sich mit Unterrichtsbeginn und -ende, Länge der Stunden und Pausen ist je nach Land ganz unterschiedlich.

In der Regel verbringst du mehr Zeit in der Schule als zu Hause. Viele Schüler:innen treffen sich nach ihren Pflichtstunden für zusätzliche sportliche und andere Aktivitäten an der Schule. Diese Clubs kannst auch du prima nutzen, um neue Bekanntschaften zu machen – genauso wie die Mittagspause, in der du dich mit anderen in der Mensa für eine warme Mahlzeit oder eine mitgebrachte Brotzeit treffen kannst.

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Deine erste Unterrichtsstunde

Um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, solltest du auf jeden Fall pünktlich sein. Zu spät kommen wird nirgends gern gesehen.

Doch keine Angst, die Schüler:innen kennen sich je nach Größe der Schule mitunter selbst noch nicht so gut untereinander, weil sie wegen der Kurswahl immer wieder von Neuem zusammengewürfelt werden. Ihnen und auch den Lehrer:innen geht es also nicht anders als dir! Diese anfängliche Anonymität kannst du dir durchaus zunutze machen und ein unverfängliches Gespräch anfangen. Falls die anderen Schüler:innen es vorher nicht wahrgenommen haben, spätestens wenn du den Mund aufmachst, wird man bemerken, dass du Deutsche:r bist. Für deine Aussprache und deinen Akzent brauchst du dich aber nicht zu schämen – deshalb bist du ja dort: Um deine Sprachfertigkeiten zu verbessern. Es ist völlig normal, dass du ein paar Anpassungsschwierigkeiten hast und Sprachmissverständnisse auftauchen, aber nichtsdestotrotz solltest du am Ball bleiben. Denn: Du wirst sehr schnell viel besser werden und Fortschritte erkennen. Das tut gut!

Wenn du dir Mühe gibst bei deinen Arbeitsaufträgen und gewissenhaft arbeitest, werden das auch die Lehrer:innen anerkennend zur Kenntnis nehmen. Der Unterricht an sich wird nicht sehr viel anders sein als zuhause, auch wenn es natürlich von Land zu Land ein paar Unterschiede gibt. Du kannst erwarten, dass es vergleichsweise viel Frontalunterricht gibt mit einem kleinen Anteil Gruppenarbeit. Und statt dem »Ausfragen« gibt es teilweise täglich Kurztests, um das Gelernte abzufragen.

Hinweis: In einigen Ländern wird von dir erwartet, dass du in der Schule einen gewissen Notendurchschnitt erreichst. Du musst also richtig mitmachen und kannst dich nicht nur erholen, auch wenn du das Schuljahr in Deutschland gegebenenfalls wiederholen musst.

Deine Mitschüler:innen während des Auslandsjahres

Du wirst während deines Auslandsaufenthalts sehr viel Zeit in der Schule verbringen, die du natürlich so angenehm wie möglich gestalten willst. Die High School ist dabei der ideale Ort, um neue Bekanntschaften zu schließen. Stell dich darauf ein, dass vor allem anfangs viele neugierige Fragen auf dich warten, die mit der Zeit weniger werden, weil man sich an dich gewöhnt hat.

Dann ist es wichtig, den Wortschatz zu erweitern und zu üben, indem du einfach Leute ansprichst. Dabei kannst du ruhig hartnäckig sein, auch wenn du dich überwinden musst. Am einfachsten wird dir das Kontakteknüpfen in Sportteams und Clubs fallen.

Es kann sein, dass du im Ausland völlig anders wahrgenommen wirst als bisher in Deutschland. Deine Rolle in der Klasse kann auf einmal eine ganz andere sein. Du kannst diese Situation als Chance sehen, dich einmal ganz neu auszuprobieren! Wichtig ist nur, dass du offen bleibst. Die Schule zu unterstützen, an Veranstaltungen teilzunehmen oder mitzuhelfen spielt dabei eine große Rolle.

FAQs – Häufig gestellte Fragen zum Alltag an einer High School

High Schools gibt es nicht nur in den USA. Ähnliche Bildungseinrichtungen existieren in vielen Ländern weltweit, haben jedoch mitunter unterschiedliche Namen und abweichende Strukturen. In Kanada und Australien gibt es zum Beispiel ebenfalls High Schools beziehungsweise die sogenannten Secondary Schools.

Außerschulische Aktivitäten wie Clubs und Sportteams spielen eine wichtige Rolle im High School-Alltag. Sie fördern soziale Interaktion, Teamarbeit und persönliche Entwicklung. Sie können auch dir dabei helfen, an deiner neuen Schule schnell Kontakte zu den anderen Schüler:innen zu knüpfen.

Ein High School-Lehrplan umfasst eine breite Palette von Fächern, darunter Mathematik, Naturwissenschaften, Literatur, Geschichte, Fremdsprachen und viele andere. Schüler:innen haben normalerweise eine gewisse Wahlfreiheit bei der Auswahl ihrer Kurse. Unser Tipp: Nutze die Chance und besuche auch Fächer, die du in dieser Form von deiner Heimatschule vielleicht nicht kennst.

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