Sei offen, freundlich und lass dich auf das Abenteuer ein…
Madleen ist von Natur aus ein sehr offener, freundlicher und optimistischer Mensch und ist mit einer guten Portion Selbstvertrauen in ihr ...
Madleen ist von Natur aus ein sehr offener, freundlicher und optimistischer Mensch und ist mit einer guten Portion Selbstvertrauen in ihr Auslandsjahr gestartet. Warum sie dennoch Muffensausen hatte und was die Highlights ihrer 10 Monate High School in den USA waren, erfährst du hier…
Am 1.08.18 begann mein wohl aufregendstes und bestes Jahr weit weg von allem, was ich bis zu dem Zeitpunkt kannte. Ich habe mein Auslandsjahr in einem Vorort von Dallas, TX verbracht und dort in einer Gastfamilie gelebt, die ich heute als meine zweite Familie bezeichnen kann. Im Gegensatz zu dem kleinen Dorf an das ich hier in Deutschland gewöhnt war, ging es für mich in eine relativ große Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern. Anfangs war das sehr ungewohnt, da auch meine Schule etwa 4.000 Schüler hatte und damit riesig war! Aber unter’m Strich hat alles gepasst.
Meine Schule
Ich denke, die größte Anpassung, die ich durchleben musste, war tatsächlich die Anpassung an die Schule in den USA. Hier gibt es einfach so viele interessante Fächer, Sportarten, Clubs, aber auch kulturelle Unterschiede. Mein Schultag begann um 8:20 Uhr und endete um 15:35 Uhr. Damit verbrachte ich viel mehr Zeit in der Schule als normal, jedoch gewöhnt man sich überraschend schnell daran! Während meiner Zeit in Amerika konnte ich verschiedenste Fächer wie z.B. Psychologie, Tanzen, US History oder Fußball ausprobieren, bin mit Freunden zu den berühmten »Football Spielen« gegangen und habe den amerikanischen »School Spirit« erlebt, den ich wirklich mit nichts anderem vergleichen kann!
Was auch zu meinem Alltag in Amerika gehörte war das tägliche Ritual der »Pledge of Allegiance«, sowie die sogenannten »Peprallys« in denen die ganze Schule in die Turnhalle ging um verschiedene Sportteams der Schule vor ihren Spielen anzufeuern und ihnen Mut zu machen. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine erste »Peprally« und daran wie überwältigt ich von dem Stolz und dem »School Spirit« gewesen bin!
Meine Gastfamilie
Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern, zwei älteren Gastbrüdern und einer Gastschwester aus Frankreich, die drei Jahre zuvor Austauschschülerin in meiner Gastfamilie war und nun dort studiert. Nicht zu vergessen sind natürlich Jaxon, Jenkins und Kelso, meine 3 Gasthunde!
Ich habe mich von Anfang an sehr wohl und willkommen bei Ihnen gefühlt, da Amerikaner sehr gastfreundlich und vor allem hilfsbereit und mir gegenüber immer sehr neugierig und offen waren. Ich habe einfach so Glück mit meiner Gastfamilie gehabt und hätte mir keine bessere vorstellen können.
Wir haben wahnsinnig viele tolle Dinge zusammen erlebt und meine Gastfamilie hat mir so unglaublich tolle Orte in Amerika gezeigt! Einige meiner Highlights waren definitiv die Feiertage. Es war so cool einmal Thanksgiving mit meiner Gastfamilie zu feiern und das typisch amerikanische Thanksgiving Essen mit Truthahn etc. zu essen! Weihnachten haben wir dann in »Disney World« in Florida verbracht. Ich denke, das war eines meiner Lieblingserlebnisse, da meine Gastfamilie total verrückt nach Disney ist und mich nach anfänglichen Zweifeln sowas von mit in ihren Bann gezogen hat! Außerdem waren wir in einem Wasserpark, sind oft zusammen ins Kino gegangen und haben viele Trips nach z.B San Antonio oder Austin gemacht, wo Sie mir mehr von Texas gezeigt haben. Aber nicht nur die tollen Ausflüge und Urlaube, die wir zusammen gemacht haben waren so unvergesslich. Vor allem die Movienights, Nachmittage am Pool, die Nächte in denen meine Gastschwester und ich noch sooo lange in meinem Zimmer saßen und über alles Mögliche geredet haben und die kleinen lustigen Gespräche beim Abendessen vermisse ich wirklich so sehr.
Ich denke, meine Gastfamilie war der Grund weshalb mein Auslandsjahr so unvergesslich toll war und weshalb ich von nun an immer zwei Zuhause haben werde und daher immer irgendwie Heimweh habe.
Mit der ganzen Familie an Weihnachten in Disney World – Florida
Freunde finden
Das Thema »Freunde finden« war ehrlich gesagt etwas, über das ich vorher viel nachgedacht habe und vor dem ich auch etwas Angst hatte. Im Nachhinein war die ganze Aufregung aber total unnötig, da die Amerikaner wirklich sehr gastfreundlich und aufgeschlossen sind.
Mein Tipp für euch ist es, Clubs oder Sportteams beizutreten, weil es dort leicht ist neue Leute kennenzulernen und Freunde zu finden. Seid hier einfach offen für Neues und traut euch vor allem am Anfang auf Leute zu zugehen und sie anzusprechen! Die meisten Freunde habe ich persönlich in meiner Tanzklasse kennengelernt, sowie in einer Gruppe von Jugendlichen, die Freiwilligenarbeit aber auch andere tolle Unternehmungen wie z.B Ausflüge in Achterbahnparks, Wasserparks, »Escape Rooms« oder ins Auto-Kino machen. Die Gruppe habe ich über meine Gastfamilie kennengelernt und dort sofort Anschluss gefunden.
Viele meiner Freunde sind Amerikaner, wobei ich auch andere Austauschschüler kennengelernt habe, die ich heute zu meinen besten Freunden zähle. Wir haben so viele tolle Dinge zusammen erlebt wie die Football Spiele, Konzerte, Geburtstagspartys, Nachmittage am See, Shoppen oder auch einfach mal zusammen durch die Gegend fahren und sich abends einen Film ansehen. Ich hätte mir nie vorgestellt, so tolle Freunde zu finden und kann es kaum erwarten sie irgendwann wieder zu sehen.
Mit meiner Freundin beim Taylor Swift Konzert
Kulturschock oder alles normal?
Auch wenn mein Auslandsjahr wirklich das bisher beste Jahr war, gab es natürlich Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben oder die ich einfach nicht verstehen konnte. Das Erkennen von Unterschieden zwischen dem Heimatland und dem Gastland schlich sich bei mir immer mal wieder ein und hat manchmal für Überraschungsmomente aber auch oft für Verwirrung gesorgt. Etwas das mich überrascht hat, ist der amerikanische Patriotismus und Stolz. Schon auf dem Weg vom Flughafen zu meiner Gastfamilie sind mir die unzähligen amerikanischen Flaggen aufgefallen und besonders bei sportlichen Veranstaltungen oder Festen und Feiertagen fällt auf wie stolz und auch dankbar die Amerikaner ihrem Land gegenüber sind.
Ich finde es ist einfach eine unglaublich tolle Chance das mal zu erleben und selbst für 10 Monate ein typisch amerikanischer Teenager zu sein. Zudem gibt es natürlich immer auch sehr offensichtliche Unterschiede wie z.B dass in Amerika alles so viel größer ist.Von den Straßen und Autos bis zur Portion im Restaurant. Alles ist größer… besonders in Texas.
»Es ist wunderbar ein typisch amerikanischer Teenager sein zu können«
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es immer Unterschiede gibt. Ob nun kulturell oder bezüglich der Meinung. Es ist nur wichtig, beides zu respektieren und offen für die neue Kultur zu sein. Meine Koordinatorin hat immer gesagt: »Es ist nicht falsch, es ist nur anders« und ich denke, es ist wichtig offen für Neues zu sein und auch bereit dazu zu sein, von der eigenen Kultur zu erzählen.
The end
Während meines Auslandsjahres habe ich so unglaublich tolle Erfahrungen gemacht und gleichzeitig viel mehr über mich selbst erfahren und gelernt. Ich bin so dankbar und glücklich so tolle Freunde gefunden zu haben und Teil einer mir vorher fremden Familie sein zu dürfen. Durch die 10 Monate in den USA bin ich noch selbstsicherer geworden, habe so viel nicht nur über die amerikanische Kultur, sondern auch über viele weitere Kulturen durch andere Austauschschüler gelernt und kann es kaum abwarten meine Gastfamilie zu besuchen.
Jetzt habe ich Freunde überall auf der Welt mit denen ich weiterhin in Kontakt bin und die ich hoffentlich bald wiedersehen kann. Wenn ich jetzt an mein Auslandsjahr zurückdenke, kann ich mir wirklich kein besseres Jahr vorstellen und wünsche jedem zukünftigen Austauschschüler, dass ihr ein unvergesslich tolles Jahr habt! Probiert viel Neues, geht auf Leute zu, seid offen und freundlich und genießt jeden einzelnen Moment, denn glaubt mir… ich hätte niemals erwartet, dass diese 10 Monate sooo schnell vorbeigehen. Also, selbst wenn ihr mal Heimweh haben solltet oder ihr euch einfach etwas allein fühlt, denkt daran, dass ihr die Chance ein Auslandsjahr zu machen und in einer Gastfamilie zu leben nur einmal habt. Also nutzt jeden Moment und bleibt immer positiv, denn die Zeit vergeht wie im Flug und gefühlt geht es nach 2 Monaten schon wieder nach Hause.
Patriotismus am Pool :-)