Québec – Nora
Wer möchte nicht schon gern die Welt entdecken? Für mich war sofort klar, ein Auslandsjahr, das will ich machen! Nachdem der ganze theoretische Teil endlich getan war und es am 15. Januar losging, war die erste Aufregung zu spüren. Ich war voller Vorfreude, voller Neugierde, voller Glück. Allein für dieses Gefühl hatte es sich alles gelohnt. Doch es kam noch besser: Ich lernte eine wunderbare Familie kennen, die es auch immer irgendwie bleiben wird, Freunde, Erinnerungen und Gefühle fürs Leben. 5 Monate voller Aufregung, Veränderung und Aufgeschlossenheit. Mit jedem Schritt den man im Leben geht, wird man reicher an Erfahrungen.
Un jour, je ferai le tour du monde
Nach einem langen Flug, fand ich mich auf einem winzigen Flughafen in Québec, der vielleicht süßesten Provinz in Kanada, wieder. Doch ich entdeckte nicht nur Québec City und Umgebung, sondern auch die zwei Weltstädte Montreal und New York.
Ich besuchte eine Sportschule, in der man jeden Tag nur von 8-12 Uhr Unterricht hatte und danach bis 16 Uhr in einer beliebigen Sportart unterrichtet wurde. Durch das Sportteam lernte ich schnell viele Leute kennen und fand mich in die Sprache (trotz Québecois) ein.
Am meisten fasziniert hat mich die Landschaft. Wie kann alles so groß, weitläufig, riesig, atemberaubend und zugleich so wunderschön sein? Wie kann ein Blick in den Himmel das Gefühl auslösen, man könnte die Welt umarmen, weil man fast bis ans andere Ende schauen kann?
Jeden Morgen, wenn ich im gelben Schulbus saß und meine 45-minütige Reise in die Schule antrat, sah ich wie die Sonne aufging und sich über die Weitläufigkeit Québecs erstreckte. Später stapfte ich ab und zu durch den Schnee zu Fuß nach Hause, dick eingepackt, in Vorfreude auf einen warmen Tee.
Mein schönstes Erlebnis war auf der Reise nach New York. Ich saß mit meinem Gastvater und zwei Freundinnen im Auto und wir waren auf dem Weg nach Montreal, weil dort der Treffpunkt für die New York Reise war. Wir hörten leise Musik und ich glaube die anderen beiden haben geschlafen. Plötzlich ist mir etwas runter gefallen und ich versuchte es aufzuheben. Dabei guckte ich aus dem Fenster und sah eine Sternschnuppe am schwarzen Himmel. Die erste Sternschnuppe, die ich je gesehen habe, auf der Reise nach New York. Das war ein Moment, den ich niemals vergessen werde.
Ich verbrachte meinen Geburtstag und das Weihnachtsfest in Québec und sie gehören mit Sicherheit zu den schönsten Familienfesten, die ich bisher erlebt habe. Es war alles so anders, so besonders. Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders.
Ich bin jetzt schon seit fast 5 Monaten wieder hier in Deutschland und ich vermisse die Zeit immer noch sehr. Ich werde viele Leute diesen Sommer wiedersehen und ich bin stolz und glücklich, dass ich die Entscheidung für ein Auslandsjahr getroffen habe. Ich hatte eine wunderschöne Zeit.
Tout est bien qui finit bien.