Auf dem Weg nach Nova Scotia

Stepin RedaktionGeschätzte Lesezeit 4 min.
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Auf dem Weg nach Nova Scotia

Bald geht es los – nicht mehr lange, dann macht sich unsere diesjährige Kanada-Stipendiatin Samira auf den Weg nach Nova Scotia.

Bald geht es los – nicht mehr lange, dann macht sich unsere diesjährige Kanada-Stipendiatin Samira auf den Weg nach Nova Scotia. Wie der Weg zum Stipendium für sie aussah und wie sie sich vor der Ausreise so fühlt, das erzählt sie uns in ihrem ersten Bericht.

Die Idee, eine Zeit im Ausland zu verbringen, hatte ich in der neunten Klasse. Bestärkt wurde dies, als mir eine Freundin erzählte, dass sie für ein halbes Jahr in die USA gehen würde. Ich wusste zunächst gar nicht, wo ich anfangen sollte zu suchen, und so blieb das Thema erstmal liegen. Von verschiedenen Personen bekam ich dann irgendwann Vorschläge für Organisationen. Die Abende verbrachte ich also damit, mir die Webseiten anzuschauen, Kataloge zu bestellen, und mich für Infoveranstaltungen anzumelden.

Schüleraustausch in Kanada

Eines der weltweit besten Schulsysteme, großartige Natur und freundliche Menschen, die dir von Beginn an das Gefühl geben zu Hause zu sein. . Das klingt gut? Dann auf nach Kanada – zu deinem Auslandsjahr!

Meine Freundin schlug mir Stepin vor. Schnell war für mich klar, dass ich am liebsten nach Kanada gehen wollte. Vor allem sprach mich dabei die wunderschöne Natur an. In den Herbstferien trat ich mit ein paar Organisationen in Kontakt und bewarb mich schließlich auf zwei Teilstipendien und ein Vollstipendium, da mir bewusst war, dass ein Auslandsjahr anders für mich nicht zu finanzieren wäre. Ich hatte noch einen Monat Zeit, um die Bewerbung fertigzustellen und so war mein November damit gefüllt, Unterlagen auszufüllen, Lebenslauf und Motivationsschreiben zu verfassen, ein Kreativprojekt für die eine und ein Bewerbungsvideo für die andere Organisation zusammenzustellen.

Die Zeit war für mich super anstrengend und ich hätte das nicht geschafft, wenn ich von meiner Familie nicht so viel Unterstützung bekommen hätte, vor allem von meinem jüngeren Bruder, der das Video mit mir gedreht und geschnitten hat und es immer wieder ausgehalten hat, wenn mir etwas nicht gefallen hat und wir es wieder und wieder verändern mussten. Am Abend des 27. Novembers, einen Tag vor meinem Geburtstag, habe ich es dann geschafft, meine Unterlagen gerade noch rechtzeitig einzuschicken.

Kurz nach Weihnachten erhielt ich die Absage von meinem ersten Stipendium. Umso mehr freute ich mich, als ich am 30. Dezember die Nachricht von Stepin bekam, dass ich eine Runde weiter war. Dennoch erzählte ich während des ganzen Verfahrens nur wenigen, dass ich mich für ein Stipendium beworben hatte, weil ich am Ende nicht allen erzählen wollte, dass ich es nicht geschafft hatte.

Dem Stipendientag bei Stepin sah ich einerseits aufgeregt, andererseits ängstlich entgegen. Vor allem das Einzelgespräch auf Englisch machte mir Sorgen. Aber es war gar nicht so schlimm. Alle waren total nett, die Anspannung fiel schnell ab und dann war es eigentlich sogar ganz lustig. Ich erinnere mich noch, wie ich nach dem Tag zu meiner Mutter sagte: »Ich glaube, bis jetzt hätte ich eine Absage gut verkraftet. Aber jetzt wäre ich wirklich enttäuscht, weil man das Gefühl hat, schon so weit gekommen zu sein.« Dennoch wusste ich, dass es noch zwei andere Bewerber gab und die Wahrscheinlichkeit damit höher war, es nicht zu schaffen. Drei Tage später bekam ich dann den Anruf. Im Nachhinein bin ich so froh, dass ich in diesem Moment zu Hause war und selbst ans Telefon gehen konnte. Ich hatte ein Stipendium, um ein halbes Jahr nach Nova Scotia in Kanada zu gehen. Ich bin so dankbar dafür.

Inzwischen ist das meiste geklärt. Ich habe mein Visum bekommen, einen Online-Kulturtest absolviert und am 10. Juni schließlich meine Gastfamilie bekommen — eine Nachricht, auf die ich lang gewartet hatte. Ich werde die Zeit zusammen mit zwei weiteren Austauschschülerinnen bei einem Ehepaar verbringen, deren Kinder schon ausgezogen sind. Eine der beiden kommt aus Japan und eine aus Spanien. Mit meinen Gasteltern und meiner Gastschwester aus Japan stehe ich bereits in Kontakt und freu mich nun sehr, sie im September alle kennenzulernen.

Deine Samira

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